Die Schifflände in Gottlieben

Ort der Handlung ist Gottlieben. Dank seiner günstigen Lage am Wasser und seiner Nähe zu Konstanz war das Dorf zeitweise von überregionaler Bedeutung und knüpfte Beziehungen in die Welt. Es betrieb Fischerei, Handel, Gastwirtschaft und Hotellerie. Wurde es wegen seiner Position unmittelbar an der Grenze im zweiten Weltkrieg zum häufigen Landungsort für nächtliche Flüchtende, ist es heute eine Anlegestelle für grenzüberschreitenden Tourismus. Kurz: ein kleines Dorf in enger Beziehung zu einem internationalen Umfeld.

Am Rheinufer in Gottlieben steht das Haus Hecht, Teil des traditionsreichen Hotels Drachenburg & Waaghaus. Seine 18 Zimmer wurden Anfang der 60er Jahre in unterschiedlichem Stil mit Antiquitäten eingerichtet und seither kaum verändert. Ihre Atmosphäre lässt vielfältige Geschichten erahnen und es bleibt jene spezifisch schillernde, uneindeutige Qualität von Hotelzimmern spürbar, die in heutigen Standardisierungen gern neutralisiert wird: Hotelzimmer als Orte von Fremdheit und Geborgenheit zugleich, als persönlich zugewiesene und doch völlig auswechselbare Orte, Räume, in denen unverbindliche Verbindungen möglich sind und ungeklärte Situationen Platz finden. An solche Qualitäten kann Kunst anknüpfen und neue Bezüge sichtbar machen.